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Fangverbot für Nordkabeljau nach 32 Jahren aufgehoben

Die kanadische Bundesregierung hat kürzlich angekündigt, dass sie das Moratorium für die kommerzielle Fischerei auf Nordkabeljau aufheben und damit ein drei Jahrzehnte andauerndes Verbot beenden wird. Mit dem Ende des Moratoriums wird die zulässige Gesamtfangmenge für Nordischen Kabeljau von 13.000 Tonnen im Jahr 2023 auf 18.000 Tonnen steigen.

Diese Änderung kommt nach einer bedeutenden Aktualisierung der wissenschaftlichen Bewertung des Kabeljaubestands, bei der die Population von „kritisch“ auf „vorsichtig“ verschoben wurde.

Einige Organisationen, wie die Association of Seafood Producers, haben diese Entscheidung begrüßt, während andere, wie die Gewerkschaft der Küstenfischfänger, eine Rücknahme der Entscheidung gefordert haben.

Wissenschaftliche Bewertung und politische Veränderungen

Die Aufhebung des Moratoriums fällt mit einer im Oktober 2023 vorgenommenen Änderung des statistischen Modells zusammen, das zur Bewertung des Kabeljaubestands verwendet wird. Dieses aktualisierte Modell enthält historische Daten über küstennahe und junge Kabeljau-Populationen, die darauf hindeuten, dass die Produktivität geringer war als zuvor geschätzt.

Das geringere Produktivitätsniveau deutet darauf hin, dass die Kabeljaupopulation nun als erholt angesehen werden kann, wenn auch in geringerem Umfang als zuvor angenommen.

Die kanadische Fischereibehörde Fisheries and Oceans Canada (DFO) verfolgt beim Fischereimanagement einen vorsorglichen Ansatz und stuft Fischpopulationen nach bestimmten Kriterien entweder als gesund, vorsichtig oder kritisch ein. In der kritischen Zone konzentriert sich die Fischerei auf das Wachstum der Bestände bei minimaler Entnahme. In der vorsichtigen Zone werden die Bemühungen auf den Wiederaufbau der Bestände gerichtet, um einen gesünderen Zustand zu erreichen.

Bei der Bestandsbewertung 2024 wurde festgestellt, dass sich der nördliche Kabeljau seit 2016 in der vorsichtigen Zone befindet, aber möglicherweise erneut von einem Rückgang bedroht sein könnte. Es ist wichtig zu wissen, dass die Bestandsabschätzungen der DFO einem strengen Peer-Review-Verfahren unterzogen werden, an dem Experten aus Wissenschaft, Industrie und Umweltorganisationen beteiligt sind.

Das Moratorium für den nördlichen Kabeljau hat die Fischereiindustrie von Neufundland und Labrador seit seiner Einführung im Jahr 1992 erheblich beeinträchtigt. Einst eine florierende Fischerei mit Fangmengen von über 800.000 Tonnen in den späten 1960er Jahren, sind die Kabeljaubestände aufgrund von Überfischung und Umweltfaktoren zurückgegangen.

Nachdem das Moratorium nun aufgehoben wurde, bleibt abzuwarten, wie sich dies in Zukunft auf die Fischereiindustrie und die Kabeljaubestände auswirken wird.